Slackline ist eine Sportart bei der man auf einem 2.5 – 5 cm breiten Kunstfaserband balanciert, das zwischen zwei Fixpunkten (meist Bäumen) aufgespannt ist. Aus der, vor Jahren nur in der Kletterszene bekannten Sportart, hat sich inzwischen zu eine Trendsportart entwickelt. Doch Slacklinen wird nicht nur als eigenständige Sportart betrieben, sondern auch oft von Spitzensportlern als Gleichgewichtstrainingsmittel eingesetzt. Zudem wird die Slackline auch immer öfters in der Physiotherapie beispielsweise zur Rehabilitation von Kreuzbandrissen verwendet.
Ein Slackline-Set besteht grundsätzlich aus einem Band, zwei Baumschlingen und einem Spannsystem. Ein solches Slackline-Set ist ziemlich leicht und findet so in jedem Rucksack Platz. Die Spannsysteme können ziemlich unterschiedlich sein; es gibt Slacklines die mit Ratschen aufgespannt werden, aber auch solche, die mit einem Flaschenzug aufgespannt werden. Für Einsteiger ist das Aufspannen der Slackline mit einer Ratsche aber einfacher und günstiger. Seilflaschenzüge machen erst bei Slackline-Längen von mindestens 50 Metern Sinn.
Während das Seiltanzen im Zirkus eine lange Tradition hat, ist das Slacklinen eine eher junge Sportart. Es entwickelte sich Anfangs der 80er Jahre aus einer Freizeitbeschäftigung der Kletterer im Yosemite-Nationalpark. Diese vertrieben sich bereits seit den 60er Jahren die Zeit an Ruhe- und Regentagen damit, auf Absperrketten und -tauen zu balancieren. Adam Grosowsky und Jeff Ellington waren die ersten, die auf die Idee kamen, ihr Klettermaterial dafür zu benutzen und so das Slacklinen in die Camps der Kletterer im Valley brachten. Von dort aus verbreitete es sich ab der Jahrtausendwende in andere Länder.
Die Entwicklung vom Slacklinen
Ca. im Jahre 2008 kamen die ersten Slackline-Sets mit Ratschen auf dem Markt. Da sich diese Slacklines viel einfacher aufbauen lassen als die komplizierten Flaschenzug-Systeme (Ellington) aus der Kletterszene und das gute Marketing mit medien- und publikumswirksamen Events von Slackline-Brands (Gibbon, Austria-Alpin Slackines, Elephant, Slackline-Tools, slack.fr, Slackline Industry, SLACKTIVITY:-) hat dazu beigetragen, dass sich Slacklinen zu einer Trendsportart entwickelte, die ihren Höhepunkt im Jahr 2013 fand. Seither sind nicht nur die Verkäufe von „normalen/billigen“ Slackline-Sets rückläufig sondern auch die Suchabfragen („slackline“) auf google (und zwar Weltweit!). Wie bei vielen anderen entstanden Sportarten hat sich Slacklinen inzwischen von der Trendsportart zur etablierten Sportart entwickelt. Das heisst es gibt nun eine kleine Nische an Breitensportler bis Profis die Slacklinen als Hauptsport betreiben. Auch beim Material wird eine zunehmende Professionalisierung der Ausrüstung beobachtet.
Slacklinen ist nicht Seiltanzen
Der Begriff „Slackline“ beschreibt das 2.5 – 5cm breite Band, auf dem man balanciert. Wörtlich übersetzt bedeutet dieser Begriff „schlaffe Leine“, obwohl das Band meistens stark vorgespannt wird. Im Gegensatz zum Stahlseil dehnt sich das Kunstfaserband aber unter der Last des Slackliners. Das Band verhält sich dadurch sehr dynamisch und ein ständiges aktives Ausgleichen der Schwingungen wird nötig. Das Slacklinen ist am ehesten dem Freestyle-Bereich zuzuordnen. Es gibt keine „fixen“ Übungen, jeder kann seinen eigenen „Style“ entwickeln.
Das Seiltanzen wird in 2 Disziplinen unterteilt
Beim Hochseillaufen oder Stahlseillaufen (oder auf Englisch „tightrope“) wird ein stark gespanntes Stahlseil (8-10mm Durchmesser) verwendet, das praktisch keine Auslenkung zulässt. Das Drahtseil wird meistens im Zirkus gespannt, wo Akrobatik, Tanz und Ballett darauf vorgeführt werden. Auf dem Drahtseil wird mit Geräteschuhen mit dicker Sohle gelaufen. Auch werden oft Balancierhilfen wie Stab oder Schirm verwendet. Beim Gehen auf dem Stahlseil hat man also ein statisches Sportgerät unter sich; um darauf stehen zu können, muss man immer seinen Schwerpunkt über dem Seil halten.
Beim Schlappseil-Laufen wird das Seil locker durchhängend befestigt. Dabei sind grosse seitliche Schwingungen möglich. Dadurch kann man die Balance auch halten, wenn sich das Seil unter dem Körperschwerpunkt hin und her bewegt und das Seil immer wieder unter den Körperschwerpunkt zieht.
Seiltanz vs Slackline
Die Slackline könnte man auch als Mischung zwischen Stahlseil und Trampolin betrachten. Grundsätzlich sind sämtliche Tricks, die man auf dem Stahlseil macht auch auf der Slackline möglich. Zusätzlich dazu kann man dank dem elastischen Material aber auch weitere Tricks wie Wippen oder Surfen darauf ausführen. Weitere Vorteile sind, dass man die Slackline schon mit einer gewöhnlichen Ratsche spannen kann, und dass man diese Sportart problemlos auch barfuss ausführen kann.
Des Weiteren lernt man das Seiltanzen meist, um eine (Zirkus-)Show darauf vorzuführen. Das Slacklinen lernt man meist eher für sich.
Unter Slacklinen versteht man das Balancieren auf einem 2.5 – 5 cm breiten Kunstfaserband, das zwischen zwei Fixpunkten, meistens Bäume, aufgespannt wird.
Im Gegensatz zum Stahlseil dehnt sich das Kunstfaserband unter der Last des Slackliners. Das Band verhält sich dadurch viel dynamisch und ein ständiges aktives Ausgleichen der Schwingungen ist nötig.
SLACKTIVITY-Mitgründer, aktiver Mitarbeiter und begeisterter Slackliner. Mit grosser Passion und Kreativität feilt Tobias Rodenkirch an Entwicklungen von neuem Slackline-Material. Mit Slacklinen hat er 2003 begonnen und 2009 während seinem Studium der Bewegungswissenschaft, SLACKTIVITY gegründet.